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Internetsuche für ChatGPT: Leider eine Enttäuschung!

 

In unserem heutigen ChatGPT-Einmaleins wollen wir ausführlich über die kürzlich wieder für ChatGPT-Plus-Nutzer geöffnete Internetsuchfunktion von ChatGPT sprechen. Viele von uns haben sie mit Spannung erwartet, doch meine eigenen Erfahrungen damit sind ziemlich enttäuschend.

Die Implementierung dieser Suchfunktion, basierend auf Bing, bietet sicherlich einen Mehrwert, besonders wenn es um schnelle Eigenrecherchen geht. Aber sie ist bei Weitem nicht der Game-Changer das einige von uns erhofft hatten.

Eenn ihr euch jetzt noch einen Kaffee oder Espresso schnappt, können wir gerne tiefer in dieses Thema eintauchen und diskutieren, wie wir das Beste aus dieser Funktion herausholen können.

1. Wo finde ich Internetfunktion für ChatGPT?

Die neue Suchfunktion ist unter den Einstellungen zu finden („Browser with Bing“), wenn ein neuer Dialog mit ChatGPT gestartet werden soll. Sie ist derzeit nur den zahlenden Kunden mit einem ChatGPT Plus-Abonnement vorbehalten. Doch OpenAI plant laut eigener Aussage, dies in naher Zukunft zu ändern.

Die Funktion selbst ist im Grunde eine Integration der von Microsoft entwickelten Bing-Suche. 

Internetsuche für ChatGPT

2. Vor- und Nachteile der Internetsuche

 

Vorteile:
 

  1. Zugriff auf Links: Die Benutzer können direkt auf relevante Links zugreifen, die in den Suchergebnissen bereitgestellt werden. 

  2. Echtzeitinformationen: Die Suchfunktion ermöglicht den Zugriff auf aktuelle Informationen zu einer Vielzahl von Themen. 

  3. Quellenangaben: Direkte Quellenangaben können bei der Überprüfung der Glaubwürdigkeit der bereitgestellten Informationen helfen. 

  4. Schnelle Recherche: Ideal für schnelle Recherchen zu aktuellen Nachrichten oder speziellen Themen.

  5. Zusammenfassungen: Möglichkeit, eine kurze Zusammenfassung (100 Wörter) einer bestimmten Webseite zu erhalten. 

 

Nachteile:
 

  1. Kein Internet-Crawler: Die Suche extrahiert Informationen nur von einer ausgewählten Webseite statt von mehreren Quellen. 

  2. 100-Wörter-Begrenzung: OpenAI hat die Fähigkeit von ChatGPT, Inhalte von Webseiten zu lesen, auf 100 Wörter beschränkt. 

  3. Fehlende Vergleichsmöglichkeiten: Keine Möglichkeit, Informationen von verschiedenen Quellen zu vergleichen, was die Qualität der Recherche einschränkt. 

  4. Reproduktion von Einzelperspektiven: Neigt dazu, die Ansichten der gefundenen Internetseite einfach zu reproduzieren, ohne alternative Sichtweisen zu berücksichtigen. 

  5. Risiko der Verbreitung von Falschinformationen: Ohne sorgfältige Überprüfung der Quelle besteht die Gefahr der Verbreitung von Falschinformationen oder gefährlichen Inhalten. 

  6. Nicht geeignet für umfassende Recherche: Die Eindimensionalität der Suche macht sie ungeeignet für breitere oder objektivere Recherchen. 

3. Anwendungsbeispiele

 

Beispiel 1: Anlageempfehlungen 

In unserem ersten Experiment mit der neuen Internetsuchfunktion von ChatGPT waren wir gespannt auf Anlageempfehlungen für Aktien, inspiriert von der Werbung vieler Influencer.

Nach Eingabe mehrerer Prompts hofften wir auf eine Vielzahl von Meinungen und Analysen aus unterschiedlichen Quellen. Doch die Ernüchterung folgte rasch: Bei allen Anfragen wurde lediglich eine Website, nämlich „www.forbes.com“, herangezogen, und ein relativ aktueller Artikel als Referenz verwendet.

Zwar sparten wir etwas Zeit im Vergleich zur manuellen Suche, jedoch war das Ergebnis weit entfernt von der erhofften breiten und qualitativen Recherche. Die Auswahl der Quelle erschien willkürlich, und der Aussagewert der erhaltenen Empfehlungen war begrenzt und aus einer kritischen Perspektive betrachtet, eher dürftig.

 

Beispiel 2: Informationen zu einer Website oder einer Firma 

Im zweiten Anlauf nutzten wir ChatGPT, um mehr über unsere eigene Website „www.duffner-pr.de“ zu erfahren. Wir baten die KI herauszufinden, wer die Seite betreibt und für wen diese Seite empfehlenswert sein könnte. Hier stimmte das Ergebnis, und die Informationen waren voll zutreffend.

Beispiel 3: Überblick zu einem allg. Thema 

Unser Versuch, über ChatGPT aktuelle Studien zu Glyphosat und dessen Auswirkungen auf Bienen zu ergründen, endete enttäuschend. Statt konkreter Studiennamen und Ergebnisse erhielten wir eine allgemeine Antwort, die auf die Notwendigkeit hinwies, mehrere Studien zu betrachten, um eine fundierte Aussage treffen zu können. Bei erneutem Versuch wurde eine kurze Zusammenfassung einer Website in 100 Worten versucht, doch auch hier war der Aussagewert zu vernachlässigen. Dies unterstrich erneut die Beschränkungen der Internetsuchfunktion von ChatGPT bei komplexeren Anfragen.

 

Beispiel 4: Zu aktuellen News 

Zuletzt baten wir ChatGPT, aktuelle Informationen zu einem kürzlichen „faux pas von Friedrich Merz bezüglich Flüchtlingen“ zu finden und dies mit Quellenangaben zu belegen. Leider lieferte ChatGPT eine komplette Falschmeldung, behauptend, Merz hätte gesagt, immer mehr Flüchtlinge gäben sich in Deutschland als Zahnärzte aus. Auch die Quellenangabe war falsch. Dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit, die von ChatGPT gelieferten Informationen, insbesondere aktuelle, mit großer Vorsicht zu behandeln und zu überprüfen.

Eine Zusammenfassung des letzten Bayern-Spiels brauchte hier ein deutlich besseres Ergebnis. Hier stimmten die wichtigsten Daten, die ChatGPT von Sky.de extrahiert hat. Bei der Anfrage, wie andere Newsportale das Spiel eingeschätzt haben, antwortete ChatGPT jedoch: „Die Suche nach spezifischen Reaktionen der Medien auf das letzte Spiel von Bayern München gegen FC Kopenhagen hat leider eine technische Hürde getroffen, auf die ich keinen Einfluss habe.“

4. Schlussbetrachtung: kein Gamechanger!

Die Einführung der Internetsuchfunktion in ChatGPT hat sicherlich eine Tür zu einer erweiterten Informationsbeschaffung geöffnet, die in bestimmten Szenarien nützlich sein könnte, insbesondere wenn schnelle Antworten benötigt werden. Doch die Kehrseite dieser Neuerung ist nicht zu übersehen. Die Tendenz, sich auf einzelne Quellen zu verlassen und keine breiteren Vergleiche zu ermöglichen, stellt eine eklatante Schwäche dar, die das Tool Recherchen völlig unbrauchbar macht. Die einfache Reproduktion von Ansichten aus einer einzigen Quelle kann nicht nur eine verzerrte Perspektive fördern, sondern auch eine gefährliche Praxis darstellen, wenn Nutzer mit Falschinformationen oder gefährlichen Inhalten konfrontiert werden.

Die Integration einer effektiven und umfassenden Internetsuchfunktion stellt nicht nur ChatGPT, sondern auch andere fortschrittliche KI-Systeme wie BART vor ähnliche Herausforderungen, bedingt durch Rechenleistung, Kapazität und Copyright-Bedenke. In einer Welt, die nach präzisen und vielfältigen Informationen sucht, wäre jedoch eine gut gepflegte und bis 2023 aktualisierte Datenbank für ChatGPT weitaus nützlicher als die neu eingeführte Internetsuchfunktion.

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