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Internetsuche für ChatGPT

  • juliabitschi40
  • 14. Mai 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Chatgpt-DuffnerPr-Blog

Internetsuche für ChatGPT: Leider eine Enttäuschung!


In unserem heutigen ChatGPT-Einmaleins werfen wir einen genauen Blick auf die kürzlich wieder für ChatGPT‑Plus-Nutzer freigegebene Internetsuchfunktion. Viele Nutzer:innen haben gespannt auf diese Funktion gewartet, doch die eigenen Erfahrungen zeigen, dass die Ergebnisse häufig enttäuschend ausfallen. 


Die Implementierung basiert auf Bing und bietet für schnelle Eigenrecherchen durchaus einen Mehrwert. Allerdings erweist sie sich bei Weitem nicht als der Game-Changer, den sich viele erhofft hatten. Wenn ihr euch jetzt einen Kaffee oder Espresso schnappt, können wir tiefer in die Details eintauchen und diskutieren, wie man das Beste aus dieser Funktion herausholen kann.

 

1. Wo finde ich die Internetfunktion für ChatGPT?


Die neue Suchfunktion ist in den Einstellungen unter „Browser with Bing“ verfügbar, sobald ein neuer Chat gestartet wird. 


Die Beschreibung „Die neue Suchfunktion ist unter den Einstellungen zu finden („Browser with Bing“) …“ war richtig zum Rollout‑Start, aber inzwischen ist die Bedienung/Bezeichnung eventuell geändert oder vereinheitlicht worden.Die Internetsuchfunktion („Search“) für ChatGPT ist seit dem 5. Februar 2025 für alle Nutzer:innen in Regionen, in denen ChatGPT verfügbar ist, freigeschaltet — und nicht mehr nur für Plus‑ oder zahlende Kund:innen.


Technisch handelt es sich im Kern um die Integration der von Microsoft entwickelten Bing-Suche. 

 

2. Vor- und Nachteile der Internetsuche


Vorteile:


  • Zugriff auf relevante Links: Nutzer:innen können direkt auf die in den Suchergebnissen bereitgestellten Webseiten zugreifen. 

  • Echtzeitinformationen: Die Suchfunktion ermöglicht den Zugriff auf aktuelle Informationen zu einer Vielzahl von Themen. 

  • Quellenangaben: Direkte Quellenangaben helfen bei der Überprüfung der Glaubwürdigkeit der Informationen. 

  • Schnelle Recherche: Besonders praktisch für aktuelle Nachrichten oder spezifische Themen. 

  • Zusammenfassungen: Möglichkeit, kurze Zusammenfassungen von Webseiteninhalten zu erhalten (z. B. ca. 100 Wörter). 

    • Es bleibt offen, wie zuverlässig jede Webseite verarbeitet wird, wie tiefgehende Vergleichsrecherchen aussehen und wie ausführlich die Zusammenfassungen sein können — somit ist dieser Vorteil nur teilweise gültig.


Nachteile:


  • Keine umfassende Websuche: ChatGPT extrahiert Informationen oft nur von einer ausgewählten Webseite statt aus mehreren Quellen. 

  • Begrenzter Umfang der Extraktion: Früher existierte eine 100‑Wörter-Beschränkung; aktuelle Informationen zur Längengrenze variieren je nach Modell und Browsing‑Option. 

    • Diese genaue 100‑Wörter‑Regel ist nicht mehr klar belegbar und sollte als „variiert je nach Modell/Browsing‑Option“ dargestellt werden.

  • Fehlende Vergleichsmöglichkeiten: Informationen von mehreren Quellen lassen sich nicht automatisch vergleichen.

  • Reproduktion von Einzelperspektiven: ChatGPT kann die Ansichten einer einzelnen Webseite wiedergeben, ohne alternative Sichtweisen zu berücksichtigen. 

  • Risiko von Fehlinformationen: Ohne sorgfältige Überprüfung der Quelle kann es zur Verbreitung falscher oder problematischer Inhalte kommen.

  • Nicht geeignet für tiefgehende Recherche: Die Eindimensionalität der Suche macht sie ungeeignet für breitere oder objektive Analysen. 

 

3. Anwendungsbeispiele


Beispiel 1: Anlageempfehlungen

Bei unserem ersten Experiment mit der Internetsuchfunktion von ChatGPT testeten wir Anlageempfehlungen für Aktien. Wir erwarteten eine Vielzahl an Meinungen aus unterschiedlichen Quellen, doch ChatGPT nutzte meist nur eine einzelne Seite („www.forbes.com“) als Referenz.  Zwar sparte dies etwas Zeit im Vergleich zur manuellen Suche, das Ergebnis blieb jedoch eingeschränkt und wenig aussagekräftig. 


Beispiel 2: Informationen zu einer Website oder Firma


Wir baten ChatGPT, Informationen über unsere Website „www.duffner-pr.de“ zu sammeln. Das Ergebnis stimmte: Betreiberinformationen und Zielgruppe wurden korrekt erfasst. 


Beispiel 3: Überblick zu einem allgemeinen Thema


Beim Versuch, aktuelle Studien zu Glyphosat und dessen Auswirkungen auf Bienen zu recherchieren, lieferte ChatGPT nur allgemeine Hinweise. Konkrete Studiennamen oder Ergebnisse wurden nicht bereitgestellt, und auch die Kurz-Zusammenfassung einer Website in 100 Wörtern bot nur begrenzten Mehrwert. 


Beispiel 4: Aktuelle News


Wir baten ChatGPT, Informationen zu einem vermeintlichen Vorfall mit Friedrich Merz bezüglich Flüchtlingen zu finden.Das Tool lieferte eine falsche Meldung („immer mehr Flüchtlinge geben sich in Deutschland als Zahnärzte aus“) inklusive falscher Quellenangabe. Dies zeigt, wie wichtig eine kritische Überprüfung der von ChatGPT gelieferten Informationen ist, insbesondere bei aktuellen Ereignissen. Eine Zusammenfassung des letzten Bayern-Spiels war größtenteils korrekt, basierend auf Sky.de; andere Medienbewertungen konnte ChatGPT nicht zuverlässig liefern. 

 

4. Schlussbetrachtung: kein Gamechanger


Die Internetsuchfunktion eröffnet ChatGPT zwar die Möglichkeit, zusätzliche Informationen zu beziehen, doch die Funktion hat erhebliche Einschränkungen. Die Tendenz, sich auf einzelne Quellen zu stützen, verhindert einen umfassenden Vergleich und kann zu verzerrten oder problematischen Informationen führen. Für tiefgehende oder objektive Recherchen ist die Funktion derzeit nicht geeignet. Vergleichbare KI-Systeme wie BART stehen vor ähnlichen Herausforderungen, begründet durch Rechenleistung, Kapazität und Urheberrechtsfragen. Eine regelmäßig gepflegte, umfangreiche Datenbank wäre für zuverlässige Rechercheergebnisse oft hilfreicher als die momentane Browsing-Option. 

 

 
 
 

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